Unser Verein

Wer wir sind

Wir sind eine Gruppe engagierter Naturschützer und haben uns dem Schutz der Wiesenweihe (Circus pygargus) verschrieben.

Die Wiesenweihe ist in Deutschland ein sehr seltener, bodenbrütender Greifvogel, der ohne aktive Schutzmaßnahmen vom Aussterben bedroht wäre. Nachdem natürliche Bruthabitate rar geworden sind, brütet die Wiesenweihe hierzulande überwiegend in Ackerkulturen wie Getreide oder auch Luzerne.
Der Bruterfolg hängt stark vom Zeitpunkt der Mahd ab, da der Großteil der Jungvögel bis zur Ernte noch nicht flügge ist. Zusätzlich hat der Einfluss von Prädatoren in den letzten Jahren stetig zugenommen.

Mit dem Ziel, den Bestand der Wiesenweihe zu sichern, sind wir seit Anfang der 2000er Jahre vor allem im Nordosten Brandenburgs aktiv. Jahr für Jahr versuchen wir, möglichst viele Bruten zu lokalisieren und gezielte Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Im Jahr 2022 haben wir den Verein Wiesenweihen- und Naturschutz Nordostdeutschland e.V. gegründet, um unsere Arbeit effektiver zu organisieren. Zudem können wir als gemeinnützige Körperschaft Spenden einwerben, um dringend benötigte Arbeitsmittel zu beschaffen und unsere Aktivitäten auszuweiten.

Unsere Arbeit

Wiesenweihen und damit auch ihre Neststandorte sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Sobald die Vögel aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurückkehren, beginnen wir ab Ende April mit der gezielten Suche in bekannten Brutgebieten und der Eingrenzung potenzieller Neststandorte.
Besonders herausfordernd ist dabei das Jagdverhalten der Männchen, die bis zu 10 Kilometer vom Brutplatz entfernt nach Nahrung suchen. Die exakte Lokalisierung der Nester erfordert daher viel Zeit und Geduld. Sie ist der aufwendigste Teil unserer Arbeit. Ist ein Nest lokalisiert, wird es in Abstimmung mit Landwirten und Naturschutzbehörden eingezäunt – als Schutz vor Fressfeinden und landwirtschaftlicher Bearbeitung.

Vor der Ernte wird um das Nest eine Schutzzone ausgewiesen, die bis zum Ausfliegen der Jungvögel unberührt bleibt.

Jährlich leisten wir bis zu 40.000 Kilometer Fahrtstrecke und investieren tausende Stunden ehrenamtlicher Beobachtungsarbeit. Dieses Engagement zeigt Wirkung: In den letzten Jahren konnte ein leichter Anstieg der Wiesenweihen-Bestände verzeichnet werden.

Durch Vorträge und Öffentlichkeitsarbeit vermitteln wir Wissen über die Wiesenweihe und deren Gefährdung, denn viele kennen diese seltene Art gar nicht.

Wir kooperieren mit Hochschulen (z. B. HNEE), Behörden (LfU Brandenburg, Untere Naturschutzbehörden), der Vogelschutzwarte Brandenburg und bundes- und europaweiten Schutzinitiativen.